Wer informiert mich, wann und wo ich mein Kind anmelden muss?

Der Schulträger (in der Regel die Kommune) fordert Sie als Eltern dazu auf, Ihr schulpflichtig werdendes Kind in der Grundschule anzumelden. Das ist fast immer die wohnortnächste öffentliche Grundschule. Gemeinsam mit Ihrem Kind stellen Sie sich dann in der Grundschule vor. Bitte bringen Sie die Geburtsurkunde oder das Familienstammbuch mit.

Was heißt Grundschule mit verlässlichen Öffnungszeiten?

Die Grundschule in Sachsen-Anhalt wird mit verlässlichen Öffnungszeiten geführt. Die Schulen sind in der Regel 5 ½ Zeitstunden geöffnet. Der Besuch der Eingangs- und Ausgangsphase ist freiwillig.

Wie sieht ein Schulalltag aus?
Wie ist die Betreuung vor und nach dem Unterricht geregelt?
Was sollte ich zur Versorgung (Frühstück, Mittagessen) meines Kindes in der Grundschule wissen?

Das alles sind Fragen, die auf einer Informationsveranstaltung der Grundschule, in der Sie Ihr Kind angemeldet haben, besprochen werden.  Die Grundschule lädt Sie dazu vor der Einschulung ein.

Ihr Kind bereitet sich gut auf das Zusammenlernen in der Gruppe vor, wenn es:
  • selbstständig Kontakt zu Kindern aufnimmt,
  • eigene Ideen und Vorschläge in die Gruppe einbringt,
  • Konflikte aushandeln und Kompromisse schließen kann,
  • eigene Fehler erkennt und auch zugibt,
  • Kritik äußern und annehmen kann,
  • vereinbarte Regeln akzeptieren und einhalten kann,
  • weiß, dass andere Menschen anders denken und fühlen und darauf Rücksicht nehmen,
  • aushalten kann, dass man bei einem Spiel nicht immer gewinnt.
Zur Entwicklung der Selbstständigkeit gehört unter anderem:
  • nachfragen, wenn man etwas nicht versteht,
  • den eigenen Vor- und Nachnamen, das Alter und die Adresse kennen,
  • andere Kinder oder Erwachsene um Hilfe bitten können, wenn etwas nicht allein gelingt oder man unsicher ist,
  • einen Knoten machen und eine Schleife binden.
Bewegung und Konzentration lassen sich fördern durch:
  • einen Ball fangen und werfen,
  • Treppen steigen im Wechselschritt,
  • rückwärts, seitwärts und auf Zehenspitzen gehen,
  • klettern, balancieren und schaukeln,
  • auf einem Bein hüpfen,
  • ein Spiel nach Regeln von Anfang bis Ende spielen,
  • um die Wette laufen,
  • aus Zeitschriften Bilder ausschneiden, in ein Heft oder auf ein Blatt kleben,
  • Geburtstagskarten selbst basteln, Bilder mit dem Pinsel tuschen.
Das hilft Ihrem Kind ganz besonders:
  • viel erzählen lassen und aufmerksam zuhören,
  • singen,
  • sich bewegen,
  • malen, basteln, schneiden, kleben,
  • gemeinsam kochen oder backen,
  • Gesellschaftsspiele,
Die Welt der Zahlen entdeckt man besser und das Rechnen lernt man leichter, wenn sie zum Beispiel:
  • gemeinsam spielen: „Mensch ärgere dich nicht!“, Memory, Domino, Mikado,
  • gemeinsam den Tisch decken und dabei zum Beispiel das Geschirr abzählen, das gebraucht wird,
  • Zahlen in der Umgebung entdecken, ordnen und über ihre Bedeutung sprechen,
  • Formen und Muster aus verschiedenen Materialien legen und zeichnen,
  • mit Bauklötzen Bauwerke bauen,
  • Legosteine, Blätter, Steine, … nach der Größe sortieren und beschreiben,
  • das höchste Haus, den kleinsten Baum beim Spazierengehen entdecken,
  • die Umgebung beschreiben mit Begriffen wie oben, unten, vorne, hinten, rechts, links,
Auf Lesen- und Schreibenlernen bereitet zum Beispiel vor:
  • so oft es geht gemeinsam Bücher anschauen und darüber erzählen, Fragen beantworten,
  • eine gehörte Geschichte nacherzählen,
  • zuhören, wenn andere sprechen oder aus Büchern vorlesen,
  • sich kleine Gedichte und Reime merken und aufsagen,
  • „Kritzelbriefe“ schreiben, zu Bildern erzählen,
  • sich erzählen lassen, was das Kind heute mit den Freunden erlebt hat,
  • den eigenen Vornamen abmalen oder vielleicht sogar schon schreiben,

Was sind meine Rechte und Pflichten als Eltern?

Gute Schulen brauchen Sie, liebe Eltern, als Partner. Sie kennen Ihr Kind am besten und sind die Experten für die Entwicklung Ihres Kindes. Den Rahmen für die Rechte und Pflichten bilden das Schulgesetz sowie die Haus- und Schulordnung der einzelnen Grundschule.

Zu Ihren Rechten:
  • Sie haben jederzeit das Recht, sich von den Lehrkräften in allen schulischen und pädagogischen Angelegenheiten beraten zu lassen. Nutzen Sie bitte dafür vorgesehene Zeiten, klären Sie bitte solche Dinge vor dem Unterricht wie z.B. Leistungsstand Ihres Kindes, Bewertungsmaßstäbe der Schule etc… Die Schule informiert Sie über alle für das Schulleben wesentlichen Fragen. Diesem Ziel dienen Elternsprechstunden, Elternsprechtage, Elternabende, aber auch vor allem individuelle Gespräche.
  • Sie haben das Recht, den Unterricht Ihres Kindes zu besuchen, nach Absprache mit dem Lehrer. Dieses Recht gibt Ihnen ebenso wie die Teilnahmemöglichkeit an weiteren schulischen Veranstaltungen (wie z.B. Unterrichtsgängen und Theateraufführungen) die Möglichkeit, das eigene Kind im Unterricht und in der Klasse zu beobachten.
  • Sie haben das Recht und die Möglichkeit, in verschiedenen Gremien der Schule mitzuarbeiten und als gewählte Elternvertreter das Schulleben aktiv mitzugestalten.
Zu Ihren Pflichten:

Sie müssen Ihr Kind in der Grundschule Ihres Einzugsgebietes anmelden.

Vor der Aufnahme in die Schule sind Sie verpflichtet, Ihr Kind schulärztlich untersuchen zu lassen. Alle Schulanfänger erhalten nach der Anmeldung eine Einladung zur schulärztlichen Untersuchung durch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst.

Es gehört zu Ihren Aufgaben, Ihr Kind auf die möglichst selbstständige Bewältigung des Schulweges vorzubereiten. Gehen bzw. fahren Sie den Schulweg wiederholt mit Ihrem Kind ab. Beobachten Sie gemeinsam schwierige Verkehrssituationen und lassen Sie Ihr Kind üben.

Sorgen Sie bitte dafür, dass Ihr Kind genügend Zeit für den Schulweg hat, ausgeschlafen ist und auch Zeit hatte zu frühstücken, bevor es mit Ihnen gemeinsam oder allein in Richtung Schule startet.

Setzen Sie sich mit der Schulordnung auseinander, damit Sie Ihr Kind vorbereiten können.

Was gehört in die Schultüte, in die Schulmappe oder die Federtasche?

Die Schultüte und ihr Inhalt sind immer noch das Wichtigste und Spannendste am Einschulungstag. Sie als Eltern wissen am besten, worüber Ihr Kind sich freut, worauf es vielleicht schon lange gewartet hat.

Zum Inhalt der Schulmappe und was in die Federtasche gehört, darüber erhalten Sie von der Grundschule, z.B. auf den vorbereiteten Elternabenden, wichtige Hinweise. Sie werden hier auch umfassend beraten, welche Bücher, Arbeitshefte oder Stifte Ihr Kind braucht.

Kinder haben oft eine genaue Vorstellung darüber, wie ihre Schultasche aussehen soll. In jedem Fall soll sie Ihrem Kind gefallen! Sie sollte aber auch verkehrssicher, witterungsbeständig, mit rückengerechter Passform versehen und leicht sein. Bitte bedenken Sie bei der Auswahl, dass eine Schulmappe gefüllt nicht schwerer als 10 Prozent des Körpergewichtes Ihres Kindes haben sollte. Deshalb ist es wichtig, dass Sie anfangs gemeinsam mit Ihrem Kind die Mappe packen und gemeinsam darauf achten, dass nur das für den nächsten Tag notwendige Material eingepackt wird.

Leistungsbewertung in der Schuleingangsphase

Traditionell wird das angeeignete Wissen und Können von Schülerinnen und Schülern durch Zensuren dokumentiert. Doch jedes Kind lernt in einem anderen Tempo. Zensuren geben nur einen Teil des individuellen Leistungsstandes und Lernfortschritts wieder.
Daher muss die Leistungsbewertung nicht nur ergebnisorientiert, sondern auch schülerbezogen und lernprozessorientiert erfolgen. Grundschulen entscheiden sich deshalb dafür, mit Eltern und Kindern gemeinsam regelmäßig Lernentwicklungsgespräche zu führen, so kann ein „kompetenzorientiertes Zeugnis“ entstehen, das erteilte Zensuren inhaltlich erklärt. Darin lassen sich die Lerninhalte und Lernziele der Schuleingangsphase ablesen. Hier werden Einzelleistungen für alle Fächer gelistet. Kinder und Eltern erfahren so, was in der Schule schon gelernt worden ist, was Kinder als nächstes lernen sollen und was sie sich selbst als nächstes vornehmen.
Grundsätzlich gilt: „Jeder kann was, was nicht jeder kann!“ (Volksmund). Die Leistungsbewertung in der Schuleingangsphase orientiert sich deshalb immer an den individuellen Lernerfolgen eines jeden einzelnen Kindes. Niemand darf z.B. wegen eines Fehlers beschämt werden. Vielmehr werden Fehler in einer modernen Grundschuldidaktik als Hinweis darauf gesehen, auf welcher Stufe seiner Lernentwicklung das Kind angekommen ist. Sie geben Hinweise auf die nächsten Lernschritte.

Jedes Kind lernt anders. Wer kann weiterhelfen, wenn ich dazu Fragen habe?
Wie kann ich meinem Kind Mut machen?

Zeigen Sie ihrem Kind immer wieder, dass Sie es lieb haben, loben Sie es so oft wie möglich, auch wenn es noch nicht alles perfekt kann.

Beispiele für Sätze, die das Selbstvertrauen stärken:

„Ich bin stolz auf dich!“
„Ich bin da, wenn du mich brauchst!“
„Ich helfe dir gern!“
„Gemeinsam schaffen wir das!“
„Das hast du wirklich toll gemacht!“